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Gewusst wie!

Gute Vorbereitung hilft, ein Reiseziel besser zu verstehen und dadurch mehr zu erleben.

Je mehr Sie über Ihr Zielgebiet wissen, desto seltener verletzen Sie die Gefühle der dort lebenden Menschen.
Reisen Sie zuerst im Kopf! Informationen finden Sie in Reiseführern, Fachliteratur und Auslandsreportagen im Radio, Fernsehen und im Internet, z.B. unter www.tourism-watch.de, www.fairunterwegs.org und www.nf-info.org.

Gute Reiseführer beschreiben nicht nur Touristenziele und Sehenswürdigkeiten, sondern auch die Menschen, ihren Alltag und ihre Kultur. Informieren Sie sich über die aktuelle Politik, Umweltthemen und Menschenrechte. Lokale Nichtregierungsorganisationen und internationale Organisationen bieten oft englischsprachige Informationen über Ihr Reiseland an.
Vertiefte Einblicke in die Lebens- und Denkweisen von Menschen in anderen Teilen der Welt bekommen Sie durch zeitgenössische Literatur. Immer mehr Schriftsteller*innen aus Entwicklungs- und Schwellenländern werden auch ins Deutsche übersetzt.
Suchen Sie Gespräche mit Menschen, die Ihr Urlaubsland kennen. Dazu zählen natürlich auch Menschen, die von dort kommen und hier leben.

Zum Nachdenken - Hätten Sie gedacht ...

… dass sich die Konkurrenz um knappe Ressourcen im Tourismus wie Wasser und bezahlbaren Wohnraum rasant verschärft und Verdrängung mit sich bringt? In Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016 beispielweise wurden beim Bau von Stadien und Hotels mehrere Favelas zerstört und viele Tausend Bewohner*innen vertrieben.
… dass weltweit die Arbeitsbedingungen für Tourismusangestellte oft höchst prekär sind? Darunter leiden auch die Familien. In Sansibar beispielsweise gab die Mehrheit der befragten Hotelangestellten an, dass ihr Gehalt nicht für Nahrung und Kleidung ihrer Kinder reicht.
… dass 40% der 18- bis 33-Jährigen ihr nächstes Reiseziel bewusst danach auswählen, wie „instagrammable“ es ist – also danach, wie viel Aufmerksamkeit und Lob sich mit den Urlaubsfotos in den sozialen Medien erzielen lässt? Für viele dient Reisen nicht mehr nur der Selbstverwirklichung, sondern zunehmend auch der Selbstinszenierung und Bestätigung.
… dass der Internationale Luftfahrtverband IATA mit einer Verdoppelung der Zahl der Flugpassagiere zwischen 2016 und 2035 auf insgesamt 7,2 Milliarden jährlich rechnet? Damit steigen auch die klimaschädlichen Emissionen aus dem Flugverkehr dramatisch an und beschleunigen den Klimawandel. Der Bau von neuen Flughäfen und der Ausbau bestehender Landebahnen und Terminals werden enorme Landflächen beanspruchen.
… dass ein Kreuzfahrtschiff mit über 6.500 Passagieren mindestens 150 Tonnen Schweröl pro Tag verbraucht und 450 Kilogramm Feinstaub in die Luft pustet? Das entspricht dem Ausstoß von über 21 Millionen VW Passat Variant 2.0 TDI mit 190 PS. Ökonomisch bleibt bei Kreuzfahrten leider wenig Geld im Gastland. In Honduras beispielweise verlässt nur gut die Hälfte der Passagiere überhaupt das Schiff.
… dass viele Reisende gerade in Entwicklungsländern 2–3 Trinkflaschen pro Tag benutzen? In drei Wochen kommen so schnell mehr als 50 Flaschen zusammen. Plastikflaschen schwimmen 450 Jahre im Meer und stellen eine große Gefahr für das Ökosystem dar.

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